Die Geschichte von Hubert und dem Vogelfutterautomaten
Brot ist nicht gleich BrotAn einem sonnigen Samstag beschließt Hubert, dem Tierwohl etwas Gutes zu tun. Im Stadtpark hat er eine neue Entdeckung gemacht: ein Vogelfutterautomat mit der Aufschrift „Nur geeignetes Futter einwerfen – keine Brotreste!“.
Für Hubert ist sofort klar: Das System ist ineffizient. Wer braucht schon Automaten, wenn man frisches Baguette von gestern hat? Also stiefelt er am nächsten Morgen los, bewaffnet mit einem Jutebeutel voller Brotkanten und dem festen Glauben, die Vögel würden ihn feiern wie einen lokalen Helden. Hubert stellt sich neben den Automaten, ignoriert die skeptischen Blicke von Passanten und beginnt, Brotreste auf der Wiese zu verteilen. Zunächst scheint alles wunderbar: Zwei Tauben picken interessiert am Teig. Hubert lächelt zufrieden – Mission erfüllt.
Doch dann kommt die Parkaufsicht. Freundlich, aber bestimmt weist sie ihn darauf hin, dass Brotreste den Vögeln schaden könnten. Hubert nickt verständnisvoll und erklärt mit ernster Miene: „Ich habe extra nur Bio-Weizen verwendet – die haben das bestimmt im Kleingedruckten nicht berücksichtigt.“
Die Aufsicht seufzt. Hubert wird gebeten, das Brot wieder einzusammeln. Was er tut – halbherzig und mit der Überzeugung, dass Bürokratie wieder einmal Menschlichkeit verhindert hat. Am Ende verlässt Hubert den Park mit dem Gefühl, irgendwie doch Gutes getan zu haben. Die Vögel schauen ihm nach, Taube Nummer drei niest kurz, und Hubert denkt: „Sie haben mich verstanden.“